Ethno-Marketing.

Wussten Sie, dass knapp ein Viertel der Österreicher*innen Migrationshintergrund haben? In den letzten zehn Jahren ist dieser Anteil der Bevölkerung um sechs Prozentpunkte gestiegen, auf stolze 2,1 Millionen Menschen. Nun ist es doch reizvoll, das wirtschaftliche Potenzial einer so großen Gruppe als Unternehmen nutzen zu können. Doch wie stellt man das an, ohne ethische Grenzen zu überschreiten?
Hier kommt “Ethnomarketing” ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen Marketing-Ansatz, der ethnische Zielgruppen in den Mittelpunkt von unternehmerischen Aktivitäten stellt. “Ethnische Zielgruppen” sind Menschen, die sich historisch, kulturell oder sprachlich von der Bevölkerungsmehrheit in einem Land unterscheiden.
Diese Unterschiede können zu unterschiedlichen Einstellungen, Motiven und Bedürfnissen führen und zeigen sich im Konsument*innenverhalten.
Es geht bei Ethnomarketing nicht nur darum, bereits existierende Marketingkonzepte in eine andere Sprache zu übersetzen, sondern Bedürfnisse zu erkennen und diese gezielt anzusprechen. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Marketingansatz, der neben der Kommunikation auch das Produkt, den Preis, die Distribution und das Personal beinhaltet. Jedes einzelne “P” stellt einen Baustein dar, der überdacht und ggf. angepasst werden muss.
Richtig umgesetzt kann Ethnomarketing zur Gewinnung neuer Kund*innen und dadurch zu höheren Gewinnen beitragen. Auch die Auswirkungen auf das Image sind nicht zu vernachlässigen: Unternehmen, die gezielt und passend mit Ethno-Communitys kommunizieren, gelten u.a. als modern und weltoffen. Ethnische Communitys haben zudem ein starkes Markenbewusstsein und sind oft sehr markentreu.
Auch die Bereitschaft, Empfehlungen weiterzugeben, ist überdurchschnittlich hoch, sodass mit einfachen Maßnahmen in kurzer Zeit viele neue Kund*innen gewonnen werden können.
Da Ethnomarketing in den meisten Branchen in Österreich noch neu ist, birgt es großes Potenzial, sich als Unternehmen Gedanken darüberzumachen und so eine Vorreiterstellung aufzubauen. Ethnische Zielgruppen sind keine homogene Gruppe. Sie mögen sich zwar hinsichtlich Sprache, Religion und Wertehaltung ähneln; unterscheiden sich aber dennoch in sich. Das Wählen der falschen Ansprache könnte evtl. einen Teil der Gruppe kränken und dadurch sogar zu negativer Reputation führen.

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